Mobiles Hessen 2020: Hessen startet zweite Phase der Energiewende
Verkehrssektor einbeziehen, um Klimaziele schneller zu erreichen
Die Einbeziehung des Verkehrssektors ist nach Auffassung von Hessens Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir die nächste große Aufgabe bei der Energiewende. „Ein Drittel des hessischen Treibhausgasausstoßes geht auf das Konto des Verkehrs“, sagte Al-Wazir am Mittwoch in Frankfurt auf der Veranstaltung „Hessen wird Vorreiter der Verkehrswende – Potenziale der Sektorenkopplung“. Beide Sektoren - Energie und Verkehr - könnten sich gegenseitig unterstützen, wenn ihre Querverbindungen genutzt würden: „Wir müssen die zweite Phase der Energiewende starten. Wenn wir intelligent gegen den Stau arbeiten, arbeiten wir gleichzeitig für das Klima.“
Wechselwirkungen zwischen Energie und Verkehr nutzen
Als Basis eines zukunftsfähigen Verkehrssystems nannte der Minister den Elektroantrieb und digitale Technologien, die die unterschiedlichen Verkehrsmittel miteinander verknüpfen: „Mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien machen wir Elektromotoren abgas- und CO2-frei. Digitale Technologien helfen uns, die bestehende Infrastruktur effizienter zu nutzen; sie ersparen uns und der Umwelt Beton, sie steigern die Sicherheit und reduzieren Lärm und Schadstoffe. Die App, die in Echtzeit freie Parkplätze anzeigt, spart Parksuchverkehr. Autos, die sich gegenseitig vor Staus und Gefahrenstellen warnen, machen den Verkehr flüssiger.“
Bei der Veranstaltung im House of Logistics & Mobility diskutierten Energie- und Verkehrsexperten über die Wechselwirkungen zwischen den Sektoren: Welche Ansprüche stellt die Elektromobilität an Stromerzeugung und -verteilung? Welche Rolle kann sie bei der Netzstabilisierung und der Stromspeicherung spielen? Al-Wazir äußerte die Erwartung, dass die Sektorenkopplung helfen wird, Hessens Klimaschutzziele schneller zu erreichen. Er kündigte an, ihre Potenziale in einer Studie ergründen zu lassen.
Erneuerbare Energien als Wirtschaftsimpuls
Energie- und Verkehrswende seien ein gemeinsames Projekt, Wohlstand und Mobilität dauerhaft zu sichern, sagte der Minister: „Sie machen uns unabhängig von fossilen Brennstoffen, die endlich sind und auf wechselhaften Märkten gehandelt werden. Wer Bürgerinnen, Bürgern und Unternehmen auch in Zukunft eine sichere und bezahlbare Versorgung bieten und Energiearmut verhüten will, muss auf erneuerbare Quellen setzen. Und wer dafür technische Lösungen anbieten kann, stößt auf eine weltweite Nachfrage. Aus einer ökologischen Notwendigkeit machen wir einen ökonomischen Aufbruch.“
Al-Wazir zählte auf, was Hessen bereits für die Verkehrswende getan hat: „In den Ausbau der Schieneninfrastruktur ist endlich Bewegung gekommen, die Verkehrsverbünde erhalten so viel Geld wie nie zuvor und haben damit ihr Angebot verstärkt, Hessen hat als erstes Bundesland Geld für Elektrobusse zur Verfügung gestellt, in Hessen läuft der erste Feldversuch mit hochautomatisiertem Fahren auf der Autobahn, und es gibt vieles mehr, was wir tun. Wir folgen einer klaren Strategie. Denn wir haben den Anspruch, Vorreiter der Verkehrswende zu sein.“
Hier können Sie die Präsentationen dieser Veranstaltung herunterladen.
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